Impfen in der Schwangerschaft – gut vorbereitet
Sie planen gerade eine Schwangerschaft? Stecken Sie schon mitten in der Planung für das neue Familienglück? Dann haben Sie die ersten Vorbereitungen vielleicht schon getroffen: Verzicht auf Alkohol und Zigaretten, weniger Stress, ausgewogene Ernährung.
Auch die fruchtbaren Tage werden genau unter die Lupe genommen. Doch was ist mit Ihrem Impfstatus? Unser Team hat Ihnen aktuelle Informationen zum Thema zusammengefasst.
Auf der Suche nach dem Impfausweis?
Das kleine gelbe Heftchen verschwindet so oft wie die linke Socke in der Waschmaschine.
Sollten Sie Ihren Impfausweis nicht taktisch klug in der Nähe Ihrer Geburtsurkunde aufbewahren, lohnt sich ein Blick in die beliebten Rummelschubladen.
Nicht da?
Jetzt kann Ihnen noch Ihr Hausarzt weiterhelfen. Liegen auch hier keine aussagekräftigen Daten vor, sollten Sie mit Ihrer Immunisierung von Null starten.
Das ist natürlich nicht der Idealfall, den Sie sich wünschen.
Wenn Sie sich bestmöglich schützen wollen, ist dies jedoch der einzige Weg. Impfungen können grundsätzlich beliebig oft nachgeholt werden. Liegt bei Ihnen eine Kontraindikation gegen Impfungen vor, kann ein Bluttest vorgenommen werden. Diese Antigenbestimmungen können ebenfalls von Ihrem Hausarzt dokumentiert werden.
Welche Impfungen werden vor der Schwangerschaft empfohlen?
Um das Risiko einer Infektionskrankheit für Mutter und Kind zu reduzieren, gibt es eine Reihe von Impfungen, die von der STIKO (Ständige Impfkommission) empfohlen werden.
Hierzu gehören:
- Masern
- Röteln
- Windpocken
Diese Impfungen gehören zu der Gruppe der „Lebendimpfungen“. Die STIKO empfiehlt hierbei, die Impfung mindestens einen Monat vor einer Schwangerschaft vorzunehmen. Sollten Sie bereits kurz nach einer Lebendimpfung schwanger werden, gibt es keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch.
Welche Impfungen sind während der Schwangerschaft möglich?
Während einer Schwangerschaft werden Impfungen gegen Masern, Röteln, Mumps und Windpocken nicht durchgeführt.
Anders verhält es sich im Verlauf mit weiteren Impfungen:
- Influenza
- Tetanus
- Diphterie
- Pertussis (Keuchhusten)
- Hepatitis A und B
Von diesen Impfungen geht kein erhöhtes Risiko während der Schwangerschaft aus. Eine Impfung gegen Keuchhusten und Influenza wird sogar empfohlen. Jedoch sollten Sie den Zeitpunkt der Impfung grundsätzlich anhand Ihres Gesundheitszustandes, möglicher Vorerkrankungen und der entsprechenden Risiko-Nutzen-Abwägung immer mit Ihrem behandelnden Arzt kommunizieren.
Und was ist mit Corona?
Stand der Informationen: 15.02.2021
Wie bei allen Impfstoffen, die nicht konkret für Schwangere oder auch Kinder vorgesehen sind, werden diese Personengruppen von den ersten Studien ausgenommen.
Daher liegen aktuell noch keine ausreichenden Daten und Erfahrungen im Bezug auf eine COVID-19-Impfung während der Schwangerschaft vor. Dieser Stand bezieht sich auf alle derzeit in Deutschland zugelassenen Corona-Impfstoffe. Möchten Sie sich hierzu immer aktuell auf dem Laufenden halten, empfehlen wir Ihnen die Website des Robert-Koch-Institut.
Jedoch werden Schwangere nicht grundsätzlich von den Impfprogrammen ausgeschlossen. Auch hier gilt es die individuellen Vorteile, Risiken, Vorerkrankungen in Verbindung mit einem potenziell schweren Verlauf abzuwägen, bevor eine COVID-19-Impfung angeboten wird.
Was ist die Kokonstrategie?
Auch ohne eine Corona-Impfung haben Schwangere Schutzmöglichkeiten.
Mit der am 08.02.2021 in Kraft getretenen Rechtsverordnung des Bundesgesundheitsministeriums wurde festgelegt, dass Angehörige von Schwangeren eine hohe Impfpriorität haben.
Somit können sich bis zu zwei enge Angehörige von Schwangeren in der Priorisierungsgruppe II nach Abschluss der Impfungen in der Gruppe I impfen lassen. Die Schwangere selbst kann diese beiden Kontaktpersonen bestimmen.
Hiermit soll die Ansteckungsmöglichkeit in der Schwangerschaft reduziert werden.
Wir möchten informieren!
Unser Team weiß, dass es nicht immer leicht ist, eine Entscheidung zum Thema Impfung zu finden. Wir wissen um die unterschiedlichen Haltungen und Einstellungen hierzu. Wir möchten Ihnen die Gelegenheit geben, mit uns ins Gespräch zu kommen. Denn ein persönliches Gespräch, unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Lebenslage, kann Ihnen helfen eine Entscheidung auf Basis relevanter Informationen zu treffen.
In unseren Apotheken nehmen wir uns gerne die Zeit, um Ihre Fragen nach unserem aktuellen Informationsstand umfassend zu beantworten.
Wir sind für Sie da!